ADAC-Präsident kritisiert Debatte um E-Autos

    Aufruf zu Sachlichkeit:ADAC-Präsident kritisiert Debatte um E-Autos

    |

    ADAC-Präsident Christian Reinicke ruft zu einer sachlichen Debatte über E-Mobilität auf. Aus seiner Sicht gebe es derzeit keine Alternative, um "den PKW klimaneutral zu betreiben".

    Typical: Elektroauto
    Die E-Auto-Debatte wird laut ADAC-Präsident Reinicke polarisierend geführt (Symbolfoto).
    Quelle: picture alliance/dpa

    ADAC-Präsident Christian Reinicke kritisiert anlässlich der Hauptversammlung des Clubs am Samstag in Bremen die polarisierende Debatte um ein mögliches Scheitern der Elektromobilität.
    Bestehende Herausforderungen würden zu grundsätzlichen Argumenten gegen die E-Mobilität, sagte er laut einer Mitteilung. Stattdessen erwarteten die Menschen, dass Probleme gelöst werden. Im Fokus der Hauptversammlung, zu der rund 230 Delegierten der 18 Regionalclubs zusammenkamen, standen dieses Jahr "Chancen und Risiken der Elektromobilität".
    ein piktogramm fuer einen parkplatz fuer ein elektrofahrzeug ist auf der strasse zu sehen. die nachfrage nach elektroautos und hybriden in deutschland ist deutlich gestiegen.
    Die sinkende Nachfrage nach E-Autos macht auch den Automobilzulieferern zu schaffen. Der weltweit größte Zulieferer Bosch, hat seine Wachstumsprognose nach unten korrigiert.18.04.2024 | 1:33 min
    Das Präsidium halte "E-Mobilität derzeit für die einzige Möglichkeit, den PKW klimaneutral zu betreiben und die Klimaziele zu erreichen", und versuche positive Akzente zu setzen. Der ADAC berate und habe schon über 150 E-Modelle getestet.

    Reinicke: Verbrenner-Aus muss "technologieoffen" bleiben

    Das Verbrenner-Aus beim Neuwagenverkauf ab 2035 in der Europäischen Union sei für den Verein gesetzt. "Aber es muss technologieoffen bleiben", sagte Reinicke. Wasserstoff, Brennstoffzelle oder E-Fuels dürften nicht ausgeschlossen werden. Es gebe eine Bestandsflotte von über 40 Millionen Benzin- und Dieselautos in Deutschland.
    Christian Reinicke am 14.03.2024.
    Ruft zu Sachlichkeit bei der Debatte über E-Autos auf: ADAC-Präsident Christian Reinicke.
    Quelle: picture alliance / SZ Photo

    Bei der ADAC-Pannenhilfe "können wir auf absehbare Zeit keine E-Autos einflotten", sagte Weissenberger. Die Fahrzeuge seien mit 600 Kilogramm Zuladung an Werkzeug und Ausrüstung zu schwer dafür, "da geht uns die Reichweite in die Knie". Außerdem müssten die Pannenhelfer zur Not auch ein anderes Fahrzeug abschleppen können.
    Um trotzdem klimafreundlicher unterwegs zu sein, sollen die Pannenhilfeautos zunehmend mit dem Biodiesel HVO100 betankt werden. Eine neue Lösung hat der Verein bei seinem Ladeangebot ADAC e-Charge. Nach dem Ende der Kooperation mit EnBW soll dort ab dem 1. August Aral pulse neuer Partner werden. Man habe sich auf Grundzüge der Zusammenarbeit geeinigt, gab Reinicke am Samstag bekannt. Details sollen rechtzeitig vor dem Start folgen.
    Volker Wissing  FDP | Bundesverkehrsminister
    "Nur auf eine Technologie zu setzen, ist ein sehr hohes Risiko", so Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) zu den schleppenden Verkäufen von Elektro-Fahrzeugen.04.04.2024 | 6:22 min

    ADAC: 380.000 Neumitglieder in 2023

    Deutschlands größter Verein ist derweil weiter gewachsen. Wie Reinicke mitteilte, stieg die Mitgliederzahl im vergangenen Jahr um 380 000 auf nun 21,8 Millionen.

    Die meisten Mitglieder sind bei uns wegen der Pannenhilfe.

    Christian Reinicke, ADAC-Präsident

    Aber drei Viertel der Neumitglieder hätten die teurere Premium-Mitgliedschaft mit Zusatzleistungen abgeschlossen. Das Jahresergebnis liegt trotzdem "ein gutes Stück unter Vorjahr, weil wir mehr Pannen hatten", sagte Vorstandsmitglied Oliver Weissenberger.
    Die Autofahrer hielten ihre Fahrzeuge länger, die Flotte werde älter. Die Zahl der Straßenwacht-Einsätze stieg von 3,4 Millionen auf über 3,5 Millionen.
    Quelle: dpa

    Mehr zu E-Mobilität